Die Pitti Immagine Bimbo, kurz: Pitti Bimbo, ist eine Pflichtveranstaltung für jeden Händler, der sich für (gehobene) Kindermode interessiert. Zur kommenden 88. Ausgabe des Events in Florenz im Januar 2019 werden nach Angaben des Veranstalters rund 500 Kollektionen zu sehen sein.
Im Vergleich mit den Zahlen vom vergangenen Winter mit rund 590 Marken bedeuten die gemeldeten 501 Aussteller für Anfang 2019 doch einen starken Einschnitt. Somit wird die Playtime Paris die Pitti Bimbo in dieser Saison erstmals ausstellerseitig überholen.
Fast zwei Drittel der Marken kommen übrigens nicht aus Italien, sondern aus ganz Europa und zu kleineren Teilen auch aus den restlichen Ländern der Welt. Und ebenso lockt die älteste und eine der wichtigsten Fashion-Messen für Kindermode neben zahlreichen italienischen Einkäufern auch viele gewichtige, internationale Kunden an. Bis zu 10.000 Besucher werden erwartet und die meist quirligen ersten zwei der insgesamt drei Tage sind Zeuge des aufgeregten Messetreibens.
Das sind für hiesige Verhältnisse mit ihren dezentralen Ordertagen kaum vorstellbare Besuchermengen. Hersteller wie Händler begegnen in Italien ihrem Branchenevent mit allem Respekt. Ganz gleich, ob jemand für eine Kaufhauskette ordert oder für eine kleine Boutique einkauft: ein Besuch der Pitti Bimbo wird nicht ausgespart, in guten wie in schlechten Jahren.
Und auch die Hersteller nehmen die Messe ernst, stellen direkt aus, sind persönlich vor Ort und stets bemüht, ihren Auftritt mit einem attraktiven Stand, einem Apéro, manch illustren Gästen und meist auch einer Schar ebenso aufgeregter wie modisch ausstaffierter Kinder aufzuwerten. In Florenz geht es daher immer nicht nur ums Ordern, sondern auch den persönlichen Austausch.
Ein Wort zu den Marken: In den schwierigen Zeiten des Kindermodefachhandels wird den Händlern gern und nicht selten auch von den Herstellern zugerufen, man möge die Läden modernisieren, Events schaffen und Erlebnisse verkaufen. Ein Rundgang über die Ordertage in Deutschland, Österreich oder der Schweiz lässt doch nur allzuoft ein vorbildhaftes Engagement der Hersteller vermissen. Neben hervorzuhebenden Ausnahmen wir Sanetta mit seiner Markenfamilie, präsentieren sich viele Hersteller ihren Handelskunden gar nicht direkt oder auf eine erstaunlich nüchterne Weise.
Ganz anders ist das (nicht nur) in Italien. Doch der Aufzug wird nicht nur den Ausstellern überlassen. Auch der Veranstalter erarbeitet zu jeder Saison eine ganze Reihe an Events und krönt die Ausstellungstage jeweils mit einem Motto.
Das lautet im Januar “The Pitti Box” und soll auf die Vielfalt an Trends, Marken und Kollektionen verweisen, die Saison für Saison auf den Laufstegen und Ausstellungsflächen der Messe präsentiert werden. Das Design-Set wird vom Lifestyler Sergio Colantuoni konzeptioniert und umgesetzt. In einem “Behind the Scenes”-Video kann man sich bereits einmal emotional aufladen lassen.
Zwei der Themen der Editorials – das sind spezielle Sonderausstellungsflächen, auf welchen besondere Trends, Themen oder Zusammenhänge aus der Welt der Kindheit anhand einer Zusammenstellung von Design-, Lifestyle-, Interiorprodukten sowie Toys interpretiert werden – wurden bereits bekannt gegeben. Dieses Mal beschäftigten sie sich unter dem Motto “Woody Woods” mit dem zeitlosen Material Holz in seinen verschiedenen Umsetzungen sowie unter dem Motto “Magic Nights” mit verschiedenen Ritualen und Themen rund um das abendliche Einschlafen.
Die eingängige Gliederung der Marken in verschiedene Teilbereiche macht es Händlern und Interessierten leichter, bekannte Labels mit einem Blick über den Tellerrand zu kombinieren und sich inspirieren zu lassen. Uns so werden auch in diesem Jahr die Flächen “Activelab”, “Apartment”, “Kidz Fizz” und “The Nest” als kuratierte Label-Mosaiken fungieren. Zudem wird mit dem Konzept “Kid’s Evolution” ein Projekt durch Alessandro Enriquez inszeniert, welche Mini-Me-Capsules und Trends bei den Erwachsenen in der Kindermode vorstellen wird.
Zu den Newcomern der Saison zäht das Label Nununu aus Israel, welches ebenso auf der Playtime Paris, dort schon als Stammgast, auftreten wird und jüngst gemeinsam mit Céline Dion die neue Marke Célinununu gelauncht hat. Hinzu kommen Marken wie die Österreicher von M*E in Wien, welches im Sommer auf der Playtime Paris ihr Debut feierte, das lettische Label Amiki (als Wiederkehrer) mit seiner hochwertigen Nachtwäsche für Mädchen und das kanadische Schuhlabel Pop Shoes mit blinkenden Sneakers.
Wie in jedem Jahr werden die Mitarbeiter der Pitti von einigen Sponsoren aus dem Segment ausgestattet, was in dieser Saison neben der Schuhmarke Blundstone die Labels Divisible, Ice Play und White Sand übernehmen.
Interessierte Händler können sich noch bis zum 14. Januar unter http://www.pittimmagine.com mit Tickets versorgen, bevor das Event vom 17. bis 19. Januar 2019 im Fortezza da Basso in Florenz in seiner 88. Ausgabe die Pforten öffnet.