Wer kennt das nicht: Das Wetter ist schuld und der Termin ist immer zu früh oder zu spät. Auch die Gallery Shoes liegt manchen Stimmen zufolge zeitlich ungünstig. Doch in Anbetracht immer unsicherer Umsätze lässt sich im März noch einmal gezielt ordern.
Wenn vom 10. bis zum 12. März 2019 in Düsseldorf das Team um Ulrike Kähler von der Igedo Company in die aufgelassenen Fabrikhallen des Areal Böhler lädt, findet das atmosphärisch stärkste Event der Schuhbranche in Deutschland statt. Wurde die GDS zuletzt in jeder Saison am Rückgang von Ausstellern und immer mehr unbespielter Hallen gemessen, gelang es Kähler, das Narrativ umzukehren. Das Gelände bietet beileibe nicht die Quadratmeter des Düsseldorfer Messegeländes. Doch durch das Zusammenspiel der unterschiedlichen Hallen auf dem Areal, durch das Konzept des Ausschlusses allzu großer Stände sowie durch den hochwertigen Konzeptstandbau gelang es der Igedo von Beginn an, einen Aufbruch zu vermitteln. Der Platz reiche schon nicht mehr aus, hieß es flugs nach der ersten Ausgabe der Gallery Shoes. Und dieser Stimmungsmix von frischem Wind, anregendem Erleben und einem Hauch Wachstum kumuliert in einem Lichtblick für die durchaus gebeutelte Schuhbranche.
Der Kraftakt, die Gallery Shoes zu einem der wichtigsten Events der an Orderterminen wahrlich nicht armen Branche zu pushen, raubt dem Team zum Glück nicht die nötige Energie, um sich auch um den Kinderbereich mit Verve zu bemühen. Und dass der Messe auch das Kids-Segment am Herzen liegt, zeigt sich an der eigens eingerichteten „Kids‘ Zone“ in der sogenannten „Edelstahlhalle“. Knapp 40 Marken sind hier vertreten. Doch insgesamt ist das Angebot noch größer, wenn man die Aussteller der anderen Bereiche dazuzählt, die wie zum Beispiel Bullboxer mit Kidboxer oder s.Oliver ihre Kinderschuhprogramme auf den Hauptständen mitpräsentieren, sodass die Gallery Shoes auf insgesamt knapp 90 Kids-Marken kommt.
Die hochwertig anmutenden Stände laden Aussteller wie Besucher ein, den Austausch zu suchen, Kollektionen zu sichten und späte Orders nach einem für manchen nicht ganz so leichten Wintergeschäft zu platzieren. Dass sich der zahlenmäßig größere Teil an Kids-Marken in den weiteren Hallen versprenkelt, ist zwar bedauernswert. Aber wer ein stärkeres Erwachsenenprogramm führt, muss sich als Aussteller entscheiden. Zu einer Doppelbuchung können sich nur wenige Anbieter wie Kangaroos mit ihrem Sneaker-Label Rooskickx entscheiden.
Vergleicht man das Markenfeld mit den im letzten Jahr neu gegründeten Kinderschuh Ordertagen, überrascht, dass sich mit 17 nur weniger als ein Viertel der Marken überschneiden. Exklusive Aussteller sind immer ein guter Grund, ein Event zu besuchen, da nur diese die Exklusivmarken präsentieren. Allerdings stammen gleich 15 der 17 Doppelaussteller aus dem Kids-Bereich. Daher bieten gerade auch jene Marken, die in den weiteren Hallen einen Kinderschuhanteil im Programm haben, das größte Exklusivitätspotenzial – das sich aufgrund der dezentralen Präsentation nur mittels guter Vorbereitung und Katalogexegese ausfindig machen lässt. Hier wäre ein zentrales Verzeichnis, das analog zu den Kinderschuh Ordertagen die relevanten Marken in Bild und mit Angaben zum Programm eingehender vorstellt, für die Zukunft eine sinnvolle Ergänzung des Serviceangebots.