Die Unternehmensgruppe 1982 in Berlin gegründete Spiele Max sieht den als Folge der Corona-Pandemie ausgelösten Sanierungsprozess laut einer aktuellen Pressemitteilung für überwunden. Das Unternehmen sei nun gestärkt, setzt verstärkt auf den Online-Handel und agiert künftig unter einer neuen Markenbezeichnung …
Dazu wurde für die bundesweit 45 Filialen und den eigenen Online-Shop Anfang Mai 2022 das erste eigene Logistikzentrum bei Leipzig eingeweiht. Zentral im Vertriebsgebiet gelegen steuert das Unternehmen von dort aus ab sofort die Lager- und Transporttätigkeiten für alle Vertriebskanäle. Das neue Logistikzentrum umfasst mehrere Hallen mit insgesamt rund 10.000 Quadratmetern Fläche.
Die neue Zentrallogistik soll weiteres Wachstum, insbesondere im Online-Bereich, unterstützen. Das Sortiment werde in Breite und Tiefe in den kommenden Wochen kräftig auf rund 40.000 Artikel ausgebaut, sodass im Online-Shop ein breites Angebot angeboten werden kann.
Technische Features der zentralen Online-Plattform unter www.spielemax.de habe das Unternehmen in den letzten Monaten stark erweitert.
Die weitere digitale Transformation steht auch in den Jahren im Fokus des Unternehmens, durch die der Online-Shop immer stärker mit dem stationären Geschäft verzahnt werden soll. Welche Maßnahmen das engere Zusammenspiel beinhaltet, führt das Unternehmen nicht aus.
Begleitet wird die Online-Offensive durch einen bereits vollzogenen Relaunch der Marke.
„Die neue Marke ‘Spielemax.de’ ist farbenfroh, auffällig, modern und so vielseitig wie unser Unternehmen und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Mit der Subline ‘Family and more’ schärfen wir unser Profil als moderner, innovativer und offener Anbieter für jeglichen Familientypus von der Geburt bis ins Erwachsenenalter. Fairness, Diversität und Chancengleichheit sind Werte, die wir leben”, so Thomas Schulze (53), der seit Geschäftsführer des Unternehmens.
Im Rahmen der Sanierung wurde im September 2021 die SPM Filialbetriebs GmbH gegründet. Die neue Handelsregistenummer lautet: HRB 233258 B.
2018 hatte das damals noch unter Spiele Max GmbH firmierende Unternehmen einen Fehlbetrag von 6,6 Millionen Euro zu verkraften, zudem kam in 2019 ein Minus von rund 150.000 Euro dazu. Der Abschluss aus dem Jahr 2020 wurde noch nicht veröffentlicht.
Die Umsätze des Unternehmens gingen von 112,7 Millionen Euro im Jahr 2017 auf 95,7 Millionen Euro im Jahr 2018 um mehr als 17 Millionen Euro zurück.
Im Mai 2019 wurden sieben ehemalige BR-Filialen in Norddeutschland übernommen.
Die Geschäftsführung des Unternehmens hatte 2020 beim Amtsgericht Charlottenburg einen Antrag für ein Schutzschirmverfahren gestellt, dem das Gericht am 21. Dezember des Jahres gefolgt ist.
Das Unternehmen beschäftigte zu dem Zeitpunkt in seinen rund 70 Filialen etwa 600 Mitarbeiter und erzielte einen Jahresumsatz von mehr als 100 Mio. Euro.
Seinerzeit wurde Dr. Kleinschmidt von der Kanzlei White & Case zum Sanierungsbevollmächtigten bestellt. Dieser urteilte damals: “Die Spiele Max GmbH ist ein an sich gesundes und operativ gut aufgestelltes Unternehmen. In den vergangenen zwei Jahren wurden bereits viele wichtige und notwendige Weichenstellungen vorgenommen. Der Schutzschirm bietet nun den geeigneten rechtlichen Rahmen, um die Corona-Folgen zu verkraften und das Unternehmen langfristig auf eine solide finanzielle und operative Basis zu stellen.”