ADAC-Kindersitztest: Rückschlag für Maxi-Cosi

Kindersitze Crash und Doku 2023ADAC Technik Zentrum Landsberg;am 01.02.2023
Die Kindersitztests des ADAC orientieren seit Jahrzehnten über empfehlenswerte und ungenügende Produkte. Foto: ADAC

Zwei Mal jährlich kommen Kindersitze auf den Crashtest-Schlitten beim ADAC. Die jüngsten Ergebnisse der 29 getesteten Modelle aus dem Oktober 2023 belegen: Die meisten Produkte sind sicher und empfehlenswert. Doch vor zwei Sitzen – ausgerechnet von Maxi-Cosi – warnt der Verein …

29 Kindersitze hat der ADAC in seinem aktuellen Test auf Sicherheit, Bedienung, Ergonomie und Schadstoffgehalt geprüft. 21 Modelle erzielen dabei ein „Gut“ und sechs Modelle ein „Befriedigend“. Damit sind stattliche 27 Sitze der getesteten Produkte empfehlenswert.

Spitzenreiter im Autositztest des ADAC mit jeweils der Gesamtnote 1,7 sind der “iZi Go Modular X2 i-Size + iZi Modular i-Size Base” von Besafe und der “Cloud T + Base T” von Cybex. Beide schneiden vor allem in der Kategorie “Sicherheit” sehr gut ab. 

Für Kleinkinder ist der “i-Spin 360 E” von Joie am besten bewertet (Note 2,0). Und für größere Kinder der “Solution T i-Fix” von Cybex, ebenfalls mit der Note 2,0. 

Zur Unzeit für Maxi-Cosi

Bei den beiden durchgefallenen Modellen “Maxi-Cosi Pebble 360 Pro” und “Pebble 360 Pro + FamilyFix 360 Pro” von Maxi-Cosi schlägt die nicht bestandene Schadstoffprüfung auf die ansonsten durchaus guten beziehungsweise sehr guten Sicherheitseigenschaften negativ durch.

In den Sitzen wurde, wie so oft bei Beanstandungen, im Bezugsstoff ein Schadstoff, Naphthalin, gefunden, der unter Verdacht steht, krebserregend zu wirken.

Weitere Sitze des Herstellers, der mit insgesamt fünf Modellen im aktuellen Test vertreten ist, sind im grünen Bereich. Dennoch kann das Ergebnis nicht befriedigen, da sich Maxi-Cosi aktuell zurückzukämpfen sucht, um die einstmals unangreifbare Marke wieder als Synonym für “die” Babyschale zu positionieren.

Dass Schadstoffe hierbei ein Bein stellen, ist ärgerlich und wäre vermeidbar gewesen. Denn das Thema Schadstoffe ist fast schon der Klassiker, wenn es darum geht, wie man als Hersteller durchfallen kann. Gerade dieses Thema in seiner Beschaffungskette nicht im Griff zu haben, ist daher verwunderlich.

Das insgesamt erfreuliche Ergebnis ist auch das Resultat jahrzehntelanger Testpraxis des ADAC, denn etliche Modelle aus dem aktuellen Test wurden nachgebessert und Defizite aus vergangenen Untersuchungen beseitigt. 

Gleichzeitig verfügen neue Kindersitzmodelle über immer mehr Funktionen und Einstellmöglichkeiten, die hilfreich sein können, teilweise aber auch das Risiko von Fehlbedienungen erhöhen. 

So besitzen manche der Isofix-Stationen eine integrierte Drehplattform, die sowohl für Babyschalen als auch Sitzschalen für Kleinkinder genutzt werden kann. Diese erleichtert das Hineinheben und Anschnallen der Kinder und ermöglicht es auch, große Kinder sowohl in als auch entgegen der Fahrtrichtung zu sichern. 

Die Drehfunktion birgt jedoch die Gefahr, dass bereits die Babyschalen in Fahrtrichtung und somit falsch herum befestigt werden. Bei einem Unfall erhöht das dann die Verletzungsgefahr erheblich.

Die Isofix-Station “FamilyFix 360 Pro” von Maxi-Cosi verfügt über einen seitlichen Auszug, der das Aufsetzen der entsprechenden Babyschale beziehungsweise das Anschnallen von Kleinkindern erleichtern soll. 

Bei manchen Fahrzeugmodellen jedoch steht der Auszug am Türausschnitt an und kann nicht genutzt werden. Deshalb sollte man diese Funktion vor dem Kauf unbedingt ausprobieren und sich das Modell im Fachhandel vorführen und zur Probe einmal in den eigenen Wagen einsetzen lassen.

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