
Das Jahr 2018 bot ein Stakkato an Schließungen in der Modebranche und im Handel. Dabei nicht übersehen werden sollte aber so manche Neueröffnung, Umgestaltung und Gründung.
Wer die Textilfachpresse im zurückliegenden Jahr verfolgte, geriet alsbald in Alarmstimmung: Ein Kettenmassaker ging um, Marken wurden gemeuchelt und immer mehr Shops starben. Doch dass der Handel unter Druck steht, hat eigentlich gar keinen Newswert mehr, ist eher eine etwas zu häufig herangezogene Interpretationshilfe für einen Umbruch, der an der digitalen Konkurrenz ursächlich festgemacht werden soll. Eine These, die bei genauer Betrachtung der Einzelfälle allzu oft nur einen Teil der Probleme einfängt, die de facto zum Niedergang mancher Marktteilnehmer geführt haben.
Und ganz so singulär, wie manch Betroffener meinen mag, ist das Phänomen ohnehin nicht. Branchen verändern sich. Das war schon im vordigitalen Zeitalter so und betrifft mitnichten den Handel allein. Wer also ausschließlich den zweifelsohne folgenreichen Wettbewerb reiner Online-Anbieter für die Verwerfungen verantwortlich macht, übersieht zahlreiche andere Herausforderungen, denen sich der Handel viel aktiver, ideenreicher und vielleicht auch disruptiver stellen müsste. Denn so manches ist auch hausgemacht. Dazu gehören die Eintönigkeit des Handels, die immer gleichen Markenagglomerationen in den Einkaufszentren und auf den High Streets wie auch die schon vor der Online-Konkurrenzierung durch Mono-Brand-Stores der Hersteller bei gleichzeitiger Überdehnung zahlreicher Marken zu beobachtende Schwächung des Handels und Ermattung der Konsumenten. Wer als Antwort bloß auf inzwischen fast schon ganzjährig stattfindende Abschriftaktionen statt auf attraktive Sortimente setzt, wer gut gehende Flächen vergrößert, aber dafür jeglichen Raum und Mut für Experimente und Potenziale vermissen lässt, wird vielleicht eines Tages zu Unrecht beklagen, man habe doch alles versucht.
Gut sortiert im urbanen Look
Das von der Kidiliz Group geführte Premiumlabel Kenzo Kids wendet sich mit seinem ersten Store in Hongkong an die gut betuchte Kundschaft aus Fernost. Die Fläche von gerade einmal 40 Quadratmetern befindet sich im Einkaufszentrum Harbour City. Die Architekten kombinierten das lineare und geometrische Design des Markenlogos sowie die Markenfarbe Gelb mit einer an japanische Bento-Boxen erinnernden Store-Segmentierung.
www.kenzo.com
Plüsch und Mode an einem Ort
Im neuen Outlet-Store in Metzingen gibt es seit Dezember die ganze Markenwelt aus dem Hause Steiff – von Kuscheltieren bis zur Kids-Kollektion, die ab 2019 von der Marke eigenverantwortlich geführt wird.
www.steiff.com
Moderner Look im Herzen Münchens
Nahe dem berühmten Viktualienmarkt in München hat Reisenthel in der Frauenstraße 8 Anfang Oktober seinen neuen Brand Store eröffnet. Auf einer Fläche von 135 Quadratmetern werden dort neben Klassikern und Neuheiten der regulären Kollektion auch die Trends und Dauerbrenner der Kids-Kollektion ausgestellt.
www.reisenthel.com
Childhood Business wird künftig Beispiele vorstellen, wo neue Stores eröffnen, wo Umgestaltungen frischen Wind verspüren lassen und wo Macher mit mutigen Ideen, großen wie kleinen, Farbe in die Tristesse bringen, Konzepte ausprobieren und die Familien im Kiez aufs Neue an ihre Flächen, Boutiquen und Concept Stores binden. Wir freuen uns auf Ihre Beispiele – nutzen Sie dazu einfach unser Kontaktformular.