Es ist beinahe schon eine eingeschworene Gemeinde: meist sind es die gleichen rund 20 Hersteller, die ihre Kollektionen auf den festiven Ordermessen präsentieren.
Wer ein Sortiment an festiver Kindermode führt, trifft alljährlich im Mai oder Juni auf den regionalen Ordermessen die wichtigsten Hersteller. Durchschnittlich rund 70 bis 200 Händler können sich auch angesichts der komprimierten Ausstellerschaft ganz auf die Order für die festliche Anlassmode konzentrieren. Zur Kundschaft zählen inhabergeführte Geschäfte und Brautmodenspezialisten wie auch Einkäufer beispielsweise von Kaufhof oder Ludwig Beck. Dabei stellen die relevanten Branchenplayer sowohl in München auf der Supreme Kids Celebration als auch in Neuss auf der 4-kidz festive aus. Und auch die Interbride aus Düsseldorf ist für den Absatz über Brautmodengeschäfte ein wichtiger Termin.
Im Frankfurter Raum bewahren die dort ausstellenden Handelsvertreter die 2005 gegründete Wallau festive seit 2012 in Eigenregie, um einen regionalen Ordertermin anbieten zu können. Zur Hamburg festive treten zumindest die wichtigsten Marken wie Baumgart-Kretzschmar, Eisend, New G.O.L. und Weise an.
Aussteller wie Messeveranstalter bestätigen ein wieder wachsendes Interesse. Denn auch wenn die Zahlen bei den kirchlichen Anlässen sinken, haben sich in den letzten Jahren doch zwei positive Entwicklungen aufgetan. „Die Mädchen im Alter von 14, 15 Jahren wollen sich wieder schicker anziehen“, beobachtet Martina Westermeier, verantwortlich für die Münchener Kids-Events. Felantix, die in München ausstellen, bieten gerade für dieses Alter freche Kleider an. In Süddeutschland erstreckt sich der Trend auch auf die Tracht. Zudem feiern in den letzten Jahren die Schulabgänger ihre Abschlusspartys auch wieder häufiger in Ballkleid und Anzug. Deshalb regt Dirk P. Goeldner, Centermanager der Euromoda, die Einkäufer an, „nicht nur auf klassische Kollektionen zu setzen, sondern durchaus auch etwas modernere Outfits zu wagen.“ Dazu passt, dass der dänische Anbieter Cost:Bart in Neuss seine neue, sehr lässige Party-Collection vorstellt. Weiterer Newcomer in Neuss: Cap-Ras aus Barcelona mit Mädchenkleidern.
Pia Schüßler von New G.O.L. berichtet von der guten Nachfrage infolge des vor einigen Jahren eingeführten Baukastensystems. So können Jungen zum Beispiel Hosen und Jackets –gerade in einem Alter, da sie noch einmal in die Höhe schießen – passend kombinieren.
Dirk P. Goeldner wünscht sich, dass die Einkäufer großer Häuser bei den Herstellern partnerschaftlich ordern. Die Ordervolumina helfen den Anbietern und sichern auch den Erhalt der klassischen wie modernen Festtagsmode – und ganz allgemein auch die Festtagskultur.